Die Suche nach dem Rehbock

von Gerd

Ich wurde als Revierinhaber von jemanden angerufen, der ein Wildunfall beobachtet hat. Unmittelbar nach dem Anruf bin ich zum beschriebenen Unfallort gefahren, eine erste Suche blieb ergebnislos. Nach etwa 20 Minuten vor Ort hörte ich 3 Schüsse. Es stellte sich heraus, dass der Unfallort nicht präzise beschrieben wurde. Der eigentliche Unfall war ca. 600 Meter von der beschriebenen Stelle entfernt. Die Polizei war inzwischen vor Ort.

Nach meinem Eintreffen informierten mich die Beamten, dass der Rehbock den Aufprall schwerverletzt überlebt hatte, die Polizei das Tier von seinem Leid erlösen wollte, dafür allerdings dreimal schießen musste, bis das Wildtier wirklich tot war. Das Wissen über einen Schuss mit sofortiger Tötungswirkung ist als Jagdunkundiger sicher nicht jedem Polizeibeamten bekannt. Hinzu kommt, dass die Polizei nicht über die jagdlich geeignete Munition verfügt.

Das Tierfund-Kataster hätte mir geholfen, den eigentlichen Unfallort schnell zu erreichen, vorausgesetzt, der Zeuge hätte über die App den Wildunfall gemeldet. Ich hätte präzise Koordinaten bekommen und wäre in der Lage gewesen, Tierleid zu mindern.